Einsamkeit, wie gefährlich ist sie wirklich?

Wie definiert sich Einsamkeit überhaupt?
Leider werden nicht selten Einsamkeit und Alleinsein synonym verwendet. Doch unterscheiden sie sich erheblich. Alleinsein kann angenehm sein, vor allem aber ist es freiwillig. Wir suchen es uns selbst aus, allein zu sein, und bestimmen auch dessen Dauer. Nicht jeder mit wenig sozialen Kontakten ist zwangsläufig einsam. Einsam ist, wer unfreiwillig allein ist und darunter leidet. Der Zustand ist schmerzlich, quälend und ein Ende ungewiss, weil Betroffene ihn nicht einfach so beenden können.

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Besonders problematisch ist, dass Einsamkeit nicht nur die Psyche, die Seele belastet, sondern auf Dauer auch körperlich krank macht.

In Stresssituationen, Gefahrensituationen produziert der Körper Stresshormone, es kommt zur Cortisolausschüttung, die zum Untergang von Nervenzellen führt. Bei dem andauernden Gefühl der Einsamkeit passiert dies nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft, und früher oder später wird der Mensch krank, kann es zu Schlafstörungen, zu Herz-Kreislauf-Problemen u.v.a. kommen,  aber auch zu so schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs, und insgesamt zu einer frühzeitigen Sterblichkeit.

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Dabei leiden inzwischen nicht mehr nur alte, sondern auch junge Menschen an Einsamkeit. COVID-19 mag diese Thematik in den Monaten der extremen Beschränkungen noch verschärft haben, aber auch unsere heutige (Leistungs) Gesellschaft trägt dazu bei.

Interessant fand ich die Aussage der Sängerin Alina in der Dokumentation „Krank durch Einsamkeit – Wege aus der Krise“ der Sendereihe „rbb Praxis“. Sie sagte
„Es liegt auch viel an einem selbst, ob man n sich die Offenheit hat und den Glauben, dass man sich auf jemanden verlassen kann, dass man vertrauen kann, dass man sich öffnen darf. Wenn das nicht gegebene ist, gibt es keinen Grund für eine menschliche Beziehung“.

Bei dieser Aussage fiel mir spontan das Zitat von Ernst Ferstl ein, dass ich immer mal wieder gern zitiere. „Manche verstricken sich so tief in Oberflächlichkeiten, dass sie den Faden zu ihrem Inneren verlieren“. Dieses Zitat trifft nicht ganz, was mir zu der Aussage von Alina einfiel, aber es enthält dieses eine wesentliche  Signalwort. Oberflächlichkeit. Viele sind einfach viel zu oberflächlich geworden. Es wird vielleicht noch aus Höflichkeit gefragt, wie es dem anderen geht, aber wirklich interessieren tut es die wenigsten. Die sozialen Medien haben dies teils noch verschärft, denn dort kommt im schlimmsten falle die sogenannte „Toxische Positivität“ hinzu, das Verdrängen von negativen Gefühlen, dass sich immer als gut drauf und von seiner besten Seite zeigen. Oberflächlicher und unehrlicher geht es schon nicht mehr.
Wir haben zu wenig Miteinander und zu viel Konkurrenzkampf. Dies beginnt schon damit, dass wir meinen, mit anderen mithalten zu müssen. Ich brauche nur an die Werbung der Sparkasse „Mein Haus, mein Auto, mein Boot ……..“ (https://www.youtube.com/watch?v=DbqcRG-CT30) denken. Die sagt schon alles, und ist ein Spiegelbild einerseits der stetigen Manipulation, der wir ausgesetzt sind, und andererseits unserer oberflächlichen Gesellschaft.
Oberflächlichkeit, die verhindert, dass wir uns anderen Menschen öffnen, insbesondere dann, wenn wir das Gefühl haben, ihnen nicht ebenbürtig zu sein, und/oder wenn es um negative Emotionen, wenn es um Niederlagen geht. Oberflächlichkeit, die unter anderem zu genau dem führt, was die Sängerin Alina beschreibt. Wir haben nicht das Gefühl, vertrauen zu können, uns auf andere verlassen zu können, uns öffnen zu können, und das trägt immens zum Gefühl der Einsamkeit bei. Denn dieses Gefühl hat man nicht nur, wenn man allein ist, sondern kann es genauso in einer Partnerschaft haben, wie auch dann, wenn wir „Freunde“ haben. Dabei setze ich „Freunde“ bewusst in Anführungszeichen, denn im Grunde sind es dann nur Bekannte, bestenfalls gute Bekannte.

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…. und wenn ich weiter oben davon sprach, dass es unter anderem die Oberflächlichkeit ist, dann aus dem Grunde, dass, wie es aus Alina`s Aussage auch dezent hervorgeht, das Gefühl, nicht vertrauen zu können, sich nicht öffnen zu können etc., eben auch aus uns heraus kommt. Aus uns heraus bedeutet, dass es auch tiefenpsychologische Ursachen haben kann, dass pränatale und frühkindliche Prägungen eine Rolle spielen, die auch dazu beitragen können, dass wir quasi die falschen Menschen anziehen, wie Sie hierzu mehr in dem Artikel/Beitrag Tiefenpsychologie erfahren können.
Diese jedoch kann man wunderbar mit Phase II des menssensus® Verfahrens bereinigen.

Soziale Verbundenheit ist der wichtigste Faktor, um aus der Einsamkeit hinauszukommen. Umso wichtiger ist es, dass einerseits Betroffene offen über ihre Einsamkeit sprechen, und andererseits wir alle mehr Sensitivität für dieses Thema, für unsere Mitmenschen entwickeln, und Menschen darin unterstützen, aus der Einsamkeit herauszukommen. 

Wege aus der Einsamkeit

Als Betroffener sollten Sie wie zuvor erwähnt ganz offen über Ihre Einsamkeit sprechen. Nicht jeder wird Verständnis haben und Sie unterstützen, aber betrachte Sie dies so, dass sich nun die Spreu vom Weizen trennt, Sie feststellen können, wer ihre wirklichen Freunde sind.

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Suchen Sie neue Kontakte. Ein guter Weg, anderen und sich selbst zu helfen, ist z.B. eine ehrenamtliche Tätigkeit. Dies verbindet neue Kontakte mit dem Gefühl des Gebrauchtwerdens. Zudem sind ehrenamtliche Helfer i.d.R. empathische, mitfühlende Menschen, was auch Ihnen zugute kommt.

Auch Tiere können aus der Einsamkeit helfen, wie auch in der ZDF – Dokumentation „Was macht Einsamkeit so gefährlich?“ ( https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/xplore-was-macht-einsamkeit-so-gefaehrlich-100.html) zu hören ist. Können Sie selbst kein Haustier halten, gehen Sie in das örtliche Tierheim und führen z.B. einen Hund aus. Dort freut man sich über jede Hilfe, und aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen auch sagen, dass man durch einen Hund schnell mit Menschen, mit anderen Hundebesitzern in Kontakt kommt.

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Ebenso wäre es eine Möglichkeit, in einen Verein einzutreten oder ähnliches. Es muss ja nicht unbedingt ein Sportverein sein. Nicht jeder mag Sport und/oder ist dazu (noch) in der Lage. In unserem kleinen Ort gab es zumindest bis vor Kurzem z.B. noch einen Handarbeitskreis für ältere Damen. Sie könnten auch einen Malkurs oder einen anderen Kurs an der Volkshochschule belegen. Dort treffen Sie auf Menschen, mit denen Sie schon einmal mindestens ein Interesse verbindet, und wer weiß, vielleicht auch einen Menschen, mit dem Sie noch mehr verbindet.

Darüber hinaus würde ich Ihnen raten, wenn Sie das Gefühl haben, sich nicht allein aus der Situation befreien zu können, sich vor allem dann, wenn es sonstiger Unterstützung fehlt, professionelle Hilfe in Form eines Therapeuten bzw. einer Therapeutin zu suchen.

Haben Sie darüber hinaus das Gefühl , dass Sie wie viele andere negative pränatale und frühkindliche Prägungen haben, die Sie immer und immer wieder mit Menschen und Situationen konfrontieren, die Sie belasten, dann würde ich Ihnen zu einer Tiefenpsychologischen Therapie nach dem menssensus® Verfahren raten. Über das menssensus® Institut biete ich auch eintägige Präsenz- & Online-Workshops (über Videokonferenz) an, so dass Sie nicht zwangsläufig in meiner Nähe leben müssen, um um mit diesem Verfahren arbeiten zu können.

Im Übrigen, dies hilft zwar nicht gegen die Einsamkeit, aber hat die Ernährung einen nicht unerheblichen Anteil an der Stimmungslage, auf die Mentalebene, wie die Forschung des menssensus® Instituts gezeigt hat. Einerseits ganz unabhängig von äußeren Umständen, wenn man sich falsch ernährt, andererseits kann auch die Ernährungsweise wiederum durch Prägungen gesteuert werden, wie Sie über dieses Thema mehr in dem Artikel/Beitrag Du bist, was Du isst < > Du isst, was Du bist erfahren können.