Symptomatik des Burnout-Syndroms

Für Burnout gibt es keine Standarddiagnose, das Krankheitsbild ist diffus, die Symptome vielschichtig. Dennoch haben wir hier eine Liste der bislang am häufigsten aufgetretenen Symptome des Burnout-Syndroms für Sie zusammengestellt. Doch kann es ebenso gut sein, dass bei Ihnen Symptome auftreten, vor allem im physischen, aber auch im psychischen Bereich, die hier nicht genannt werden. Andererseits müssen bei Ihnen keinesfalls alle der hier genannten Symptome auftreten, um auf ein Burnout-Syndrom schließen zu können.

Die Anfänge  –  Erste Warn- & Alarmsignale
Was die Sache so gefährlich macht, ist der Umstand, dass die Eigenschaften, die ein Burnout-Betroffener an den Tag legt, äußerlich betrachtet, zunächst sehr positiv wirken können, sich jedoch bei näherer Betrachtung als Fallgruben darstellen. Burnout-Betroffene gelten als:

aktiv, dynamisch, zupackend, hyperaktiv
ideenreich
engagiert bzw. überengagiert, man arbeitet nahezu pausenlos, verzichtet auf Erholungs- und Entspannungsphasen

Beim Burnout-Betroffenen selbst entsteht das (subjektive) Gefühl:

der eigenen Unentbehrlichkeit und Vollkommenheit
eigentlich nie richtig Zeit zu haben

Daraus resultiert in der Folge:

die Verleugnung eigener Bedürfnisse
eine heimlich zunehmende Beschränkung zwischenmenschlicher Kontakte
und oft auch die Eigenschaft, Misserfolge und Enttäuschungen einfach nicht wahrnehmen zu wollen

Das fortgeschrittene Stadium
Durch das ständige (Über-) Engagement kommt es zu einer sich langsam, aber unerbittlich ausbreitenden Erschöpfungsphase. Jetzt kommt es erstmalig zu:

verminderter Belastbarkeit
wachsender Stimmungslabilität
einer bisher nicht gekannten Erholungsunfähigkeit
zunehmender Infektanfälligkeit (meist ständige banale Erkältungen oder Grippeinfekte)
Müdigkeit / Mattigkeit, in Fachkreisen auch als Tagesmüdigkeit oder chronische Müdigkeit bezeichnet

Das Endstadium
Wird nicht schon im fortgeschrittenen Stadium eingegriffen, was in den seltensten Fällen geschieht, da gerade Burnout-Betroffene sich selbst sehr häufig nicht eingestehen können, dass Sie einen burnout haben, schreiten die Symptome fort und steigern sich, es kommt zu: einem sonderbaren Phänomen, dem, dass die Betroffenen einerseits äußerlich zwar müde, matt, kraftlos und abgeschlagen sind, andererseits innerlich aber unruhig, nervös und gespannt, mitunter sogar reizbar und unter Umständen gelegentlich sogar aggressiv
rascher Erschöpfbarkeit und regelrechter Kraftlosigkeit
Schlafstörungen, die sich sowohl in Einschlaf- als auch in Durchschlafstörungen zeigen können
Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit
Resignation, Entmutigung, verringerter Frustrationstoleranz, leichter Kränkbarkeit und Niedergeschlagenheit
Minderwertigkeits- und Versagensgefühlen
Schuldzuweisungen sowohl anderen als auch sich selbst gegenüber
Negativismus oder gar Fatalismus
wachsendem Alkohol-, Nikotin- und Kaffeekonsum
Selbstbehandlungsversuchen mit Beruhigungs-, Schmerz- und Schlafmitteln
ersten ernsteren körperlichen Beschwerden

Partner- / Eheproblemen, Schwierigkeiten im familiären Bereich und auch mit Freunden. Reden und Zuhören wird zum Problem, der Betroffene stellt erhöhte Ansprüche an sein Umfeld und hat häufig das Gefühl, ausgenutzt und nicht genug anerkannt zu werden

allgemein wachsender Rückzugsneigung und Isolationsgefahr, Konzentration auf die eigene Person und Problemen bei sozialen Kontakten, die sich in Vermeidung von Kontakten zeigen können, aber auch in übertriebener Bindung an eine bestimmte Person

Angesichts ihres früheren Auftretens erkennt man die Menschen kaum mehr wieder.

Die schwerwiegendsten Konsequenzen jedoch konzentrieren sich auf den Arbeitsplatz. Hier kann es zu:
verminderter Motivation und Kreativität
Desillusionierung
Gefühl von Widerwillen, Ärger
Entmutigung, Versagen
Gleichgültigkeit
Schuldgefühlen
wachsendem inneren Widerstand, sich der täglichen Arbeit zu widmen, gegen Anrufe und Besuchstermine
Reduzierung der Arbeit auf Dienst nach Vorschrift
Verlust von positiven Gefühlen gegenüber Patienten / Klienten / Kunden / Schülern etc.
Unfähigkeit der Konzentration auf andere
vermehrt tadelnder, negativer, reizbarer oder gar aggressiver Einstellung gegenüber anderen
kommen.

Durch die inzwischen ungeliebte Ausübung des Berufes rückt der Kontakt mit Patienten / Kunden etc. immer mehr vom menschlichen Aspekt weg und wird zum Fall, Vorgang, zur Bearbeitungsnummer degradiert. Die ursprünglich positiven Gefühle kippen ins Negative und es kommt zu einer ungewohnten seelischen Verhärtung, die in einer Verflachung des Gemütslebens endet, bei jedoch unveränderter bzw. sogar wachsender Kränkbarkeit für eigene Belange.