Glück, was ist das eigentlich und wie finden wir es?

Glück, was ist das eigentlich wirklich? Wann sind wir glücklich, haben das Gefühl, glücklich zu sein?
Wo finden wir Glück, im Außen oder doch eher im Innen, oder in Beidem?
Wie zu vielen Themen gibt es auch zum Thema Glück Volksweisheiten wie vor allem Zitate von bekannten Persönlichkeiten, von denen ich mir hier einige heranziehe, um mich dem, was Glück ausmacht, zu nähern.

Erich Fromm, Demokrit, Marc Aurel, Seneca und die Orientalen scheinen sich ja einig zu sein, dass man das Glück nur im Inneren finden kann.

…. und im Gros liegen sie damit auch vollkommen richtig. Natürlich können uns die Dinge im Außen, können uns andere Menschen, Tiere etc. glücklich machen, doch ist dies immer ein befristetes „Glück“.
Ein Mensch macht uns ein Kompliment und wir freuen uns, sind in diesem Moment glücklich. Wir gehen in der Natur spazieren und erfreuen uns an dem Grün, an bunten Blüten, an dem Duft, an Tieren, die wir in der entsprechenden Jahreszeit sehen, ein niedliches Eichhörnchen, eine kräftig blaue Prachtlibelle, einen wunderschönen Schmetterling oder ……. All dies bringt zumindest die meisten Menschen in einen  entspannten und glücklichen Zustand. Wir kaufen uns etwas Schönes, ein besonderes Kleidungsstück, etwas für die Verschönerung unseres Heims, ein neues Auto oder …… und auch das trägt für einen mehr oder weniger langen Zeitraum zu unserem Glück bei, weil wir uns daran erfreuen.

Aber früher oder später werden die meisten dieser Dinge zur Normalität. Sind wir das Auto eine Weile gefahren, ist es normal für uns. Hatten wir das Kleidungsstück schon einige Male an, ist es normal für uns. Auch an das Mehr an Geld, das wir durch die letzte Gehaltserhöhung o.ä. bekommen, gewöhnen wir uns sehr schnell, wird es zur Normalität et cetera pp …….

„Glück“, das wir durch äußere Umstände empfinden, ist (nahezu) immer befristet, und damit ein Fass ohne Boden! Wollen wir dieses Gefühl von Glück auf Dauer haben, müssen wir immer und immer wieder dafür sorgen, indem wir uns etwas kaufen, dass uns glücklich macht, indem wir irgendetwas tun, das uns glücklich macht oder …….,……. oder, last but not least, indem wir etwas tun, damit wir Anerkennung, Lob, Liebe von anderen Menschen bekommen.

Ist der Moment des vorübergehenden Glücks vorbei, müssen wir für Neues sorgen, und so weiter und so fort ……. wie gesagt, ein Fass ohne Boden!

Warum aber suchen wir ständig nach diesem (vermeintlichen) Glück?

Weil uns dies erstens teilweise suggeriert wird, und das nicht ohne Absicht. Verkaufspsychologie nennt man dies.
Ich muss nur an den Werbespot der Sparkasse aus dem Jahre 1995 denken, der auch vielen von Ihnen sehr bekannt sein dürfte. „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“. Sie wird als heiter-ironisch bezeichnet. Da muss ich nun allerdings lachen. denn genau darum geht es doch seit Jahrzehnten in unserer Gesellschaft tatsächlich. Hast Du was, bist Du was, und wenn Du was bist, bekommst Du die Anerkennung Deiner Umwelt. Da hilft es in meinen Augen auch nicht, den Werbespot (heute) als heiter-ironisch darzustellen, denn wie heißt es doch gleich „Hinter jedem Spaß steckt immer auch ein bisschen Ernst“.

Wer sich mehr leisten und dadurch mehr Anerkennung bekommen will, braucht einen Anlageberater der Sparkasse, dies doch in Wahrheit die Botschaft!
In der Werbung geht es immer nur um zwei Dinge, entweder um den niedrigsten Preis oder aber darum, sich mit dem Produkt ein Stück Glück zu kaufen, sei es durch Anerkennung oder ……. und wir wollen (oder sollen?) ja alle dauernd glücklich sein. „Nicht glücklich sein ist nicht gut“, auch das wird uns wiederum suggeriert.
Wenn wir aber mal davon absehen, dass kein Mensch 365 Tage im Jahr den ganzen Tag mit einem Lächeln im Gesicht daherkommen kann, dass die Gesellschaft, dass Jahrhunderte von Krieg, Jahrzehnte neuzeitlichen Wirtschaftskrieges, Leistungsdruck et cetera pp ……. und dadurch immer größer werdende Unzufriedenheit dies verhindern,
so kann ich heute mehr denn je sagen
Ja, Demokrit, Aurel & Co. haben vollkommen recht!“

Denn unsere ständige Suche nach Glück in äußeren Dingen hängt zweitens, und dies maßgeblicher als durch die Manipulation der Verkaufspsychologie, auch damit zusammen, dass es uns im Inneren fehlt.
Ich möchte dazu aber erst einmal darauf zurückkommen, was das Glück, das Glücklichsein ausmacht.
Wann sind wir glücklich und wann unglücklich?
Wenn wir jetzt einmal irgendwelche Produkte, Gegenstände u.ä. außen vor lassen, dann sind wir glücklich, wenn wir uns geliebt fühlen, wenn wir Anerkennung von anderen Menschen bekommen, wenn wir gelobt werden et cetera pp …….
……. im Grunde also positive Begegnungen mit anderen Menschen haben, die uns zeigen „Ich bin gut, so wie ich bin„. Werden wir aber getadelt, von oben herab behandelt, ignoriert o.ä., gibt uns dies das Gefühl „Ich bin nicht gut, so wie ich bin“. Das der ein oder andere Letzteres unter Umständen fühlt, hat nur einen einzigen Grund …….

……. jenen, dass die meisten von uns ohne (bedingungslose) Liebe, ohne Urvertrauen aufgewachsen sind, und so mancher sogar zudem ein Trauma als Kleinkind erleben musste.
Dazu, ohne noch weiter in der Geschichte der Menschheit zurückgehen zu wollen, haben schon allein die beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert beigetragen. Unsere Eltern und Großeltern, im Falle des ein oder anderen vielleicht auch Urgroßeltern haben einen oder sogar beide Kriege miterleben müssen. Sie haben viel Gewalt erleben müssen, haben Menschen sterben sehen, haben um ihr eigenes Leben Angst haben müssen, wurden unter Umständen missbraucht, misshandelt.
Sie haben Gewalt statt Liebe erlebt, sie haben Existenzangst im wahrsten Sinne des Wortes statt Urvertrauen ausgebildet, und all dies haben sie an Ihre Nachfahren, an ihre Kinder weitergegeben, und diese Kinder wiederum an ihre Kinder ……. Diese Prägungen ziehen sich durch, von Generation zu Generation, wenn auch sukzessive in abgemilderter und/oder anderer Form.

Menschen, die in einem so gewalttätigen Umfeld gelebt haben oder aufgewachsen sind, können keine Liebe geben, geschweige denn bedingungslose, können kein Urvertrauen vermitteln.
Kinder selbst noch in den 60ern wuchsen mit regelmäßiger Schläge auf, dienten als Arbeitskräfte, weil Männer im Krieg ihr Leben ließen und es dementsprechend an Arbeitskräften fehlte, wurden teils sexuell missbraucht und und und ……. sie mussten funktionieren und bekamen alles, nur keine Liebe, kein Selbstvertrauen, kein Selbstwertgefühl, und mit diesen Prägungen in sich haben sie wiederum ihre Kinder erzogen.

So muss es nicht verwundern, wenn es auch heutigen Generationen an Selbstvertrauen fehlt, an Eigenliebe, an Urvertrauen.
Können wir jedoch uns selbst nicht annehmen, so wie wir sind, können uns selbst nicht bedingungslos lieben, mit all unseren Stärken und Schwächen, brauchen wir immer wieder die Bestätigung durch unsere Außenwelt.

Bleibt diese jedoch aus, sind wir unglücklich!

Sie merken sicherlich schon, worauf ich hinaus will. Glück hat sehr viel mit Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, mit Eigenliebe und mit Urvertrauen zu tun.
Wem all dies fehlt, und das sind aufgrund der Geschichte der Menschheit leider sehr viele Menschen, der ist quasi gezwungen, das Glück im Außen zu suchen, mit dem Schönheitsfehler, dass dies nicht wirklich funktioniert!
Wenn man ein wirklich glückliches Leben führen möchte, ganz aus sich selbst heraus, muss man sich seiner pränatalen und frühkindlichen Prägungen entledigen!
……. und ich persönlich habe dafür nach vielen vergeblichen Versuchen bislang nur einen einzigen Weg gefunden