Wenn „Nein“ sagen (sehr) schwer fällt

….. dann kann dies verschiedene Ursachen haben, die jedoch alle in Ihrer Vergangenheit liegen

Vielen Menschen fällt es schwer, “NEIN” zu sagen, und wenn sie mal wirklich “NEIN” sagen (müssen), dann nicht ohne sich (allzu oft sehr ausgiebig) dafür zu rechtfertigen, weil sie annehmen, dass ihr Gegenüber kein “NEIN” akzeptiert und nicht selten ist dies auch tatsächlich der Fall.

Ich kann mich noch sehr gut an die Erzählungen einer Klientin erinnern, die auch früher nicht einmal “Nein” sagen konnte, wenn beim Supermarkt wieder einmal irgendeine Organisation stand, die um Spenden bzw. den Beitritt in ihre Organisation bei regelmäßigem Beitrag bat, oder wenn wieder einmal eine Blinden- oder Behindertenwerkstatt anrief und darum bat, Handtücher, Besen oder sonstiges zur Unterstützung zu kaufen. So half sie dem Tierschutz, den Blinden und Behinderten, dem Malteser Hilfswerk ……….. zweifelsohne in diesen Fällen wenigstens noch sinnvoll, doch irgendwann wird es dann auch mal zu viel, und weil sie sehr schwer “Nein” sagen konnte, ihr Gegenüber dies insbesondere im persönlichen Gespräch auch intuitiv spürte und selbst bei einem ersten (zaghaften) “Nein” solange auf sie einredete, bis sie unterschrieb, blieb ihr nur, später die Mitgliedschaft wieder zu kündigen. Ich komme gerade auf dieses Beispiel, weil ich die Klientin erst kürzlich wieder sprach und sie mir erzählte, dass sie vor Kurzem wieder in eine solche Situation beim Supermarkt kam. Diesmal ging es um eine Spenden-Aktion der Björn-Steiger-Stiftung für Baby-Notarztwagen. Wie sie mir erzählte, habe sie den Herrn zwar erst einmal ausreden lassen, ihm dann jedoch erklärt, dass sie hier und jetzt nichts unterschreiben, und sich daheim über das Internet erst einmal in Ruhe ein Bild machen wolle. Ihre heutige – nach Durchlauf der Phase II des menssensus® Verfahrens – Ausstrahlung sagte ihrem Gegenüber sehr offensichtlich etwas anderes als früher, denn wie sie mir erzählte, fing der Herr diesmal nicht an, mit ihr zu diskutieren und sie zu überreden, sondern akzeptierte ihr “Nein”, blieb sogar sehr freundlich und lächelte ihr sogar zu, als sie ihn draußen auf dem Parkplatz nochmals sah. Zuhause recherchierte sie dann tatsächlich zu der Stiftung und den Baby-Notarztwagen und fand u.a. einen Artikel der Main Post, der kein allzu gutes Licht auf die Aktion warf. Eine ähnlich negative Erfahrung, wie sie in früheren Jahren einmal erlebte, blieb ihr damit nun diesmal erspart, dank der heutigen Möglichkeit, nicht nur “Nein” sagen zu können, sondern dies auch aus dem Unterbewusstsein heraus zu untermauern statt zu blockieren.

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Nun gibt es ganz andere Gegebenheiten, wo es noch viel wichtiger wäre “NEIN” zu sagen, “NEIN” sagen zu können, doch etwas tief im Inneren des Menschen hindert ihn daran.

Wie ich eingangs bereits erwähnte, liegt die Ursache dafür in der Vergangenheit jedes Einzelnen und kann somit die unterschiedlichsten Hintergründe haben. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam, sie basieren auf den pränatalen und frühkindlichen Prägungen in unserem Unterbewusstsein. Sie basieren auf den Emotionen, die eine Mutter während der Schwangerschaft auf das Kind überträgt. Sie basieren auf den Prägungen beider Elternteile, die auf das Kind übertragen werden. Sie basieren auf der Erziehung durch die Eltern. Sie basieren aus neurologischer Sicht darauf, dass das Gehirn in dieser Zeit noch nicht vollständig ausgebildet und besonders offen für Programmierungen ist. Sie basieren aus psychologischer Sicht darauf, dass wir noch mehr fühlen als denken (siehe Tiefenpsychologie).

So kann die Ursache z.B. darin liegen, dass die Mutter ungewollt schwanger wurde. Es gibt Menschen, in diesem Falle Frauen, die nicht die Verantwortung für sich und ihr Leben übernehmen können und/oder wollen, und die selbst bei einer ungewollten Schwangerschaft die Verantwortung ablehnen und stattdessen dem Embryo das Gefühl geben, Schuld daran zu sein, dass es existiert. Obgleich es rein gar nichts dafür kann, werden dem Embryo bereits jetzt Schuldgefühle implementiert, die es sein Leben lang haben wird, sofern diese Prägung nicht bereinigt wird.

Solchen Menschen fällt es schon allein aus dem Schuldgefühl heraus sehr schwer “Nein” zu sagen. Hinzu kommt die Problematik, nicht (um seiner selbst willen) angenommen und geliebt zu werden. Ein so geprägter Mensch glaubt, sich die Liebe und Anerkennung verdienen zu müssen, vor allem dann, wenn die Mutter auch nach der Geburt dem Kind immer wieder dieses Gefühl vermittelt.

Eine weitere Ursache kann generell in unserer Leistungsgesellschaft liegen, die jedoch ebenfalls wiederum auf den pränatalen und frühkindlichen Prägungen eines jeden Einzelnen unserer Gesellschaft beruhen. Nicht umsonst entstand irgendwann der “Witz”, dass die Deutschen leben, um zu arbeiten, während in anderen Nationen gearbeitet wird, um zu leben. Studien aus 2014 über die im EU-Raum geleisteten Überstunden bedienen jenes Klischee aufs Vortrefflichste. Anerkennung durch Leistung, und wer die Erwartungen der Gesellschaft nicht erfüllt, dem wird die Anerkennung entzogen, der wird im schlimmsten Falle ausgegrenzt. Auch Autorität kann hier eine Rolle spielen. So wie in unserer Kindheit unsere Eltern die Autoritätspersonen waren, die ein “Nein” nicht akzeptierten und uns ihre Liebe und Zuwendung verwehrten oder möglicherweise sogar bestraften, ist es heute der Arbeitgeber, Vorgesetzte, Kunde etc., von dem wir (nicht selten zu recht, weil auch sie entsprechend geprägt sind) annehmen, dass ein “Nein” nicht geduldet wird, und wir mit Entlassung, Mangel an Aufträgen oder …… rechnen müssen.

Entzug von Liebe, Anerkennung und Zuwendung sowie bei dem ein oder anderen auch Angst vor Strafe sind wesentliche Motoren, die uns antreiben, immer und immer wieder “Ja” zu sagen, auch dann, wenn wir einmal viel lieber “Nein” sagen würden.

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Auch ein geringes Selbstbewusstsein, ein geringes Selbstwertgefühl, mangelnde Eigenliebe gehören zu diesen Motoren, die auf den verschiedensten Hintergründen basieren können, auf den pränatalen und frühkindlichen Erlebnissen, wie zum Beispiel das ungewollt sein, wie zum Beispiel die Strafe der Eltern, wenn man es wagte “Nein” zu sagen, wie zum Beispiel das Un-vermögen der Eltern, Liebe zu geben bzw. zu zeigen, wie zum Beispiel die Anerkennung bei entsprechender Leistung und das Abwenden bei fehlender Leistung, wie zum Beispiel auch die Aussage der Eltern “Das schaffst Du nicht”, et cetera pp …………. …………………, die entsprechende Prägungen in unserem Unter-bewusstsein hinterlassen haben.

So kann das Ziel ausschließlich darin liegen, diese Erlebnisse samt der dazu gehörenden Prägungen nicht nur ins Bewusstsein zu rücken, sondern sie gleichzeitig auch zu bereinigen, wie dies erstmals mit der Entwicklung der Phase II des menssensus® Verfahrens möglich wurde. Dann wird es, wie auch bei der im obigen Beispiel angeführten Klientin, möglich “Nein” zu sagen und beim Gegenüber auf entsprechende Akzeptanz zu stoßen, 

weil auch im Unterbewusstsein keine Prägung mehr ist, die dem entgegenwirkt. Stoßen wir dennoch auf fehlende Akzeptanz, weil das Gegenüber eine Person wie z.B. Partner, Arbeitgeber etc. ist, die bereits zu einer Zeit, als wir unsere Prägungen noch hatten, nicht zuletzt auf diesen basierend in unser Leben getreten ist, dann mag sich hier eine Tür schließen, wo sich jedoch woanders – und nun ohne unsere Prägungen in jedem Falle zu unserem Vorteil – eine andere Tür öffnet …………